Der Trigeminusnerv hat drei Äste; der erste versorgt die Stirn, der zweite den Oberkieferbereich, der dritte den Unterkiefer. Die Schmerzen treten bei Trigeminusneuralgien meist anfallartig sowie einseitig in einem Bereich eines Nervenastes auf und sind in ihrer Intensität häufig unerträglich. Die Trigeminusneuralgie zählt zu den schmerzhaftesten Erkrankungen überhaupt. Oft finden sich kleine Hautgebiete, die Triggerpunkte, die überempfindlich sind und bei Berührung oder sonstiger Reizung, z.B. durch Nahrungskontakt, Trigeminusanfälle auslösen können. Die medikamentöse Therapie ist häufig unbefriedigend. So leiden viele Patienten für Jahre an unerträglichen Schmerzen und das unnötigerweise, da in den meisten Fällen eine Heilung mit Hilfe der Akupunktur innerhalb von Wochen erfolgen könnte.
Nach chinesischer Vorstellung beruhen Trigeminusneuralgien auf einer durch Wind, Kälte oder – seltener – Hitze hervorgerufenen Blockade der Lebensenergie Qi in den Meridianen des Kopfes bei gleichzeitig tiefgreifenden inneren Störungen der Leber- oder Magenenergie. Diese Organe können entweder im Fülle sein, mit Hitzesymptomen und akuten brennenden Schmerzen, oder es liegt eine Schwäche mit dumpfen, bohrenden Schmerzen vor. Wenn die Schmerzen anfallartig, periodisch oder wandernd auftreten, spricht man von Windstörungen. Hitze bzw. Wind dient hier der Beschreibung der Schmerzqualitäten.
Bei der Behandlung der Trigeminusneuralgie nadelt man zunächst im Gesicht jedoch nicht auf der schmerzhaften Seite - eine Anzahl von 10-12 Punkten, die immer wieder durch Drehen stimuliert werden. Die schmerzlindernden Fernpunkte an den Händen und Füßen, z.B. Di. 4 Hegu, werden meist stimuliert. In schweren Fällen wird am Anfang täglich behandelt, die Nadeln werden 30-60 Minuten belassen. Bei starken anfallartigen Schmerzen darf die nicht schmerzhafte Gesichtshälfte genadelt werden, da sonst die Schmerzen zunehmen können. Keinesfalls dürfen die druckschmerzhaften Triggerpunkte genadelt werden. Auch die Reizstärke bei der Nadelstimulation im Gesicht ist zunächst mild. In der Mehrzahl der Fälle findet eine erste Schmerzlinderung nach 3 - 4 Sitzungen statt. Um jedoch zu einer vollständigen Schmerzfreiheit zu kommen, muß man in der Regel 10 - 20mal weiterbehandeln. Nach einem Therapiezyklus sind die Patienten meist für einige Monate oder sogar Jahre schmerzfrei. Beim Wiederauftreten der Trigeminusschmerzen wird eine neue Behandlungsserie durchgeführt, die dann häufig schon nach wenigen Sitzungen Linderung zeigt. Rezidive, d.h. Rückfälle, sind bei Trigeminusneuralgie häufiger als bei Migräne.
Herpes Zoster ist eine Virusinfektion, bei der die Viren einzelne Nervenäste, z.B. des Gesichts oder der Zwischenrippnerven, den Interkostalnerven befallen. Dadurch kommt es zunächst zu Hautrötungen mit Bläschenbildung und starken Schmerzen. Der Befall der Nervenäste ist immer einseitig und auf einzelne Nervenäste beschränkt. Nach einiger Zeit, im Verlauf einer Narbenbildung entwickelt sich häufig eine Neuralgie mit stärksten Schmerzen, die für Monate anhalten kann.
Bei chronischen und schweren Neuralgieformen lassen sich bei intensiver Akupunkturbehandlung gute Erfolge erzielen. Nach chinesischer Vorstellung sind die starken Schmerzen eine Folge der Blockade der Lebensenergie Qi in oberflächlich verlaufenden Meridianen auf der Grundlage einer ausgeprägten Schwächestörung bestimmter innerer Organe. Die Akupunkturtherapie richtet sich auf die Beseitigung dieser Blockade. Die Stärkung der geschwächten inneren Organe erfolgt mit Moxibustion, Ernährungsumstellung oder Atemübungen des Qi Gong.
Villa Quisisana
Wilhelm-Külz-Straße 3
99423 Weimar
Telefon: +49 (0)152.51407000
E-Mail: info@gabrielstux.de