Depression, Burnout oder Energieschwäche

 

 Die Patienten klagen oft über eine körperliche Schwäche mit Müdigkeit, dem Gefühl der Leere, Schwäche der Muskeln, z. B. der Beine. Jede körperliche Anstrengung wird zuviel. Ruhe und Schlaf bringen keine Erholung. Die heutige westliche Medizin kennt keine diagnostische Kategorie für „Schwäche“ und ordnet diese Zustände von Energiemangel unter Depression ein, selten auch unter Burnout Syndrom. Sehr oft bekommen Patienten von den behandelnden Ärzten die Diagnose Depression und werden mit Antidepressiva behandelt.

Anfang des 20. Jahrhunderts war die Diagnose Neurasthenie also „Nervenschwäche“ eine der häufigsten Diagnosen. Später wurden die häufigen Begleitsymptome wie innere Unruhe in den Vordergrund gestellt und die Diagnose Vegetative Dystonie häufig gestellt. Heute durch die Verbreitung der Therapiemöglichkeiten mit Antidepressiva werden fast alle Schwächesyndrome unter Depression subsumiert. Wir sehen zahlreiche Patienten deren Zustand sich mit der Gabe von Antidepressiva nicht bessert.

Die Chinesische Medizin stellt die Lebenskraft, die Lebensenergie, die Vitalität des Patienten in den Mittelpunkt und beschreibt zahlreiche Krankheitsbilder mit Schwächemustern.

Liegt eine allgemeine Schwäche der Lebensenergie im ganzen Körper vor, treten vielfältige Leitsymptome auf, wie Müdigkeit, schnelle Erschöpfbarkeit, Blässe, kalte Hände und kalte Füße, übermäßiges Frieren, niedriger Blutdruck, Antriebsmangel, verminderte Aktivität. Verlangsamung der Bewegungen und schlaffe Muskulatur sind weitere häufige Kennzeichen der Schwächestörung. In der Chinesischen Medizin gibt es vier Hauptformen der Schwäche:

  1. Schwäche des Qi, der Lebensenergie, die sich in erster Linie durch Müdigkeit, Energiemangel und einer Minderfunktion innerer Organe z.B. der Verdauungsfunktion des Oberbauches bei Milz-Pankreas-Schwäche zeigt.
  2. Schwäche des Yang, ist definiert als Schwäche des Qi mit zusätzlichen Kältesymptomen wie häufiges Frieren, Kälteempfindlichkeit, kalte Füße oder Hände und Minderdurchblutung. Die Schwäche des Nieren Yang ist hier die häufigste Diagnose mit Steifigkeit der Wirbelsäule mit Rückenschmerzen, wiederkehrenden Harnwegsentzündungen, Kältegefühl sowie psychischer Rückzug und Ich-Schwäche.
  3. Schwäche des Yin, der Strukturkräfte der Organe, der inneren Substanz der Organe ist meist ein schweres Krankheitsbild, gekennzeichnet durch extremen Energiemangel und massive Erschöpfungszustände, häufig begleitend durch Hitzesymptome an der Oberfläche des Körpers wie Hitze und Brennen der Handflächen und Fußsohlen mit Jucken und Unruhegefühlen, Schlafstörungen. Fibromyalgie, Krebserkrankungen und Tuberkulose haben eine Schwäche des Yin als Ursache.
  4. Schwäche des Blutes, ist gekennzeichnet durch Schwäche des Yin in Verbindung mit „Blutmangel“ und neben den Symptomen der Yin Schwäche durch Mangeldurchblutung und starker Empfindlichkeit auf Wind und Kälte.

Schwächestörungen findet man in erster Linie in den fünf Yin Organen der Chinesischen Medizin den sogenannten Zang Organen: Lunge, Niere, Leber, Herz und Milz-Pankreas.

Die Schwäche der einzelnen Organe zeigen sich auch in Störungen der Gefühle wie z.B. „viel Traurigkeit“ bei Schwäche der Lunge. Willensschwäche, also eine Ich-Schwäche tritt bei Schwäche der Nieren auf. Bei der Schwäche der Milz Pankreas ist der Patient im Grübeln gefangen, denkt immer wieder über dasselbe Problem nach, kann die Probleme nicht emotional lösen und denkt zu viel. Die Therapie von Schwächezuständen ist vielfältig, neben der Akupunktur, die sich als sehr wirksam zeigt, werden auch Heilkräuter verordnet und zusätzlich mit Atemtherapie und Bewegungstherapie dem Qi Gong behandelt.

Informationen

Akupunktur: Grundlagen - Techniken – Anwendungsgebiete, Stux G (1996)
Beck’sche Reihe Wissen, Verlag C.H. Beck München

Gesundheit & Meditation

Praxis Dr. med. Gabriel Stux


Villa Quisisana
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